Die Wiener Börse wird für Anleger immer interessanter

Wenn man das Stichwort "Österreich" hört denkt man vermutlich an Berge und Skilaufen, möglicherweise auch an die Salzburger Festspiele, Mozart und Sachertorte. Nur wenigen dürfte Österreich als höchst erfolgreicher Kapitalmarkt bekannt sein. Und das, obwohl Jahr für Jahr die Wiener Börse neue Rekordstände einfährt. 

Vielleicht liegt das ganze daran, dass die Wiener Börse vom Boom der „New Economy“, im Gegensatz zu den Börsen in Deutschland und anderen Ländern, fast unbeachtet blieb. Oder das viele professionelle Anleger die Beteiligung der Länder und Kommunen an den großen österreichischen Konzernen nur wenig schätzen. Allerdings wurde die Wiener Börse deshalb auch vom anschließenden Crash entsprechend weniger tendiert als andere Handelsplätze.

Da für viele Anleger in der angesprochenen Boomzeit mit vielen österreichischen Aktien keine "besonders sexy erscheinende Story" verbunden war, wurden selbst vielversprechende Wachstumswerte wie Mayr-Melnhof Karton AG als "träge Papierfabrik", die OMV AG als "langweilige Tankstellenkette" und der hochprofitable Weltmarktführer für Feuerfestprodukte RHI AG als "noch langweiligerer Zulieferer der Stahlbranche" abgetan.

Jetzt aber haben die großen Fonds das Potenzial des österreichischen Marktes erkannt. Nicht ohne Stolz kann die Wiener Börse inzwischen bei vielen Werten starke Kurszuwächse melden.

Mit ein Argument für den Kauf von Österreich-Aktien liegt bestimmt auch in der Senkung der österreichischen Körperschaftsteuer von 34% auf 25% in 2005. Das bringt einen kräftigen Gewinnschub für alle Firmen, die den Großteil ihrer Erträge im Inland erwirtschaften. Auch nicht zu vergessen ist ein weiterer großer wirtschaftlicher Vorteil der Alpenrepublik: Ihre geografisch günstige Brückenlage zwischen dem Balkan und der Europäischen Union. Von den Zukunftsmärkten im Osten hat und wird die Wiener Börse besonders profitieren.

© ESI 2005